Den Sonntag beginnen wir mit der hl Messe in der Kapelle der Domus (wie unsere Herberge auch kurz genannt wird).
Zu unserer großen Freude feiert Bischof Dr. Josef Clemens die Messe mit uns. Er war fast 20 Jahre Privatsekretär von Joseph Kardinal Ratzinger und auch nach dessen Wahl zum Papst weiterhin mit ihm in besonderer, enger Weise verbunden.
Bischof Dr. Clemens hat uns sehr bei unseren Vorbereitungen für unsere Wallfahrt unterstützt. Daher ist es noch einmal schöner, dass wir nun gemeinsam Messe feiern können.
Auch P. Paul Steffen feiert die Messe mit uns mit.
Passend für eine Pilgergruppe aus Franken – wie Bischof Dr. Clemens bemerkt – handelt das Evangelium dieses Sonntags von der Frucht, die die Reben am Weinstock bringen. Anhand dieses Evangeliums gab er uns drei Gedanken für unsere Pilgerreise mit, die uns auch noch begleiten können, wenn wir wieder zuhause sind und die Fahrt „nachschmecken“.
Standhaft sein – den ersten Gedanken sehen wir beim Hinaustreten aus der Domus mit der Kuppel des Petersdoms verkörpert. Diese erhebt sich über dem Altar des Doms, der wiederum über dem Apostelgrab steht. Sie ist also nicht bloß der architektonische Abschluss der größten Kirche der Christenheit, sondern stellt letztlich die Krone des Martyriums dar, die der hl. Petrus errungen hat, da er am Ende, im entscheidenden Moment standhaft in seinem Glauben und damit zu Jesus geblieben ist.
Die Pilgerfahrt nach Rom selbst ist eine Möglichkeit, wieder Standfestigkeit zu erlangen (oder sie zu verstärken), denn hier erleben wir durch die große, sichtbare Zahl an Priestern, Ordenschristen und anderen Pilgern, dass wir Teil einer großen Gemeinschaft sind.
Und schließlich können wir uns in unserem Handeln und Tun immer von der Frage leiten lassen: „Was würde Jesus tun?“
Dabei sind Menschen, die so leben, eine Hilfe. Für Bischof Dr. Clemens war ein solcher Mensch Kardinal Ratzinger, den er in den über 40 Jahren, die sie in einer besonderen Freundschaft miteinander verbunden waren, als einen Menschen erlebt hat, der sich in seinem Handeln von Jesus hat leiten lassen.
Aber gerade auch die Caritas bzw. wir als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas lassen uns in unserer Arbeit von der Frage leiten: „Was würde Jesus tun?“
Wer so lebt, der bringt Frucht, wie es im Evangelium heißt. Dabei sind die Reben nicht allein. Denn der Winzer – und damit Jesus – kümmert sich um seinen Weinstock.
Diese Gedanken werden uns in den kommenden Tagen begleiten.
Kurz vor der Kommunion noch leichte Unruhe: Der Tabernakel lässt sich nicht öffnen. Domkapitular Dr. Rambacher und P. Paul Steffen bemühen sich vergebens und die Sakristeischwester ist nicht mehr in Sicht. Aber Bischof Dr. Clemens hat den Dreh raus – sehr zur fröhlichen Erleichterung aller …
Wir bedanken uns am Ende der Messe bei Bischof Dr. Clemens in „fränkischer Währung“ – nicht nur für die gemeinsame Messe, sondern auch die vielfältige Hilfe und Unterstützung, die unsere Gruppe durch Bischof Dr. Clemens bei der Vorbereitung unserer Fahrt erhalten hat.
Natürlich darf nach der Messe das Gruppenfoto nicht fehlen 🙂